Nicht studiert und Führungskraft – Sitzen Sie in der Abwertungsfalle?

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung
Nicht studiert und Führungskraft – Sitzen Sie in der Falle der Abwertung? - Coaching

Mein Alltag sind Führungskräfte, die sich persönlich weiterentwickeln wollen.

Macht es eigentlich einen Unterschied, ob sie studiert haben oder nicht? Bei den fachlichen Kompetenzen würde ich nein sagen. Bei der Beziehungsgestaltung sieht es etwas anders aus. Mir fällt nämlich immer wieder auf, dass nicht studierte Führungskräfte stärker dazu neigen, die Abwertung anderer Menschen und Leistungen an den Tag zu legen.

Wer andere abwertet, erhöht sich selbst

Erstaunlich viele Führungskräfte halten es für einen Makel, wenn sie kein Studium absolviert haben.

Häufig reagieren Sie auf das Gefühl, selbst eine Lücke zu haben, mit der Abwertung anderer. Im Extremfall treffe ich auf die pauschale Grundhaltung „Leute, die studiert haben, sind blöd“.

Rein psychologisch betrachtet ist das ein Kompensationsmechanismus: Indem man andere kleiner macht, erhöht man sich. Vor sich selbst steht man damit besser da – allerdings nur so lange die Abwertungsmaschinerie läuft.

 

Dr. Eva Kinast

Hand aufs Herz – Werten Sie ab?

Eine verbale Abwertung ist meistens leicht zu erkennen, auch wenn es nicht gleich ein Rundumschlag gegen „Studierte“ sein muss. Oft sind es kritische oder ablehnende Bemerkungen gegenüber einzelnen KollegInnen oder ChefInnen, weil sie das verdeckte Minderwertigkeitsgefühl antriggern. Achten Sie also mal eine Zeit lang gezielt darauf, ob sie mit verschiedenen Gegenübern unterschiedlich wertschätzend kommunizieren.

Schwieriger wird es mit der Eigendiagnose, wenn die Abwertung nicht mit Worten erfolgt. Auch die Körperhaltung (eingesunkener Brustkorb, nach vorne gezogene Schultern, verschränkte Beine und Arme) sowie die Mimik (heruntergezogene Mundwinkel, Falten auf der Stirn, hochgezogene Brauen) signalisieren Geringschätzung. Und gerade die nonverbalen Abwerter sind einem oft nicht bewusst.

Abwertendes Verhalten macht Beziehungen kaputt

Mit abwertendem Verhalten werden die Machtverhältnisse nur scheinbar zu den eigenen Gunsten verschoben. In Wahrheit hat es eine zerstörerische Wirkung:

  • Abwertung erzeugt negative Emotionen.
  • Abwertung ruft Widerstand hervor.
  • Abwertung verpestet das Klima.
  • Abwertung kann zu Mobbing führen.
  • Abwertung führt zu unproduktivem Konformismus.

Nichts davon können Sie in Ihrem Führungsalltag gebrauchen.

Echte Souveränität gewinnen

Tatsache ist:

Wenn das Selbstbewusstsein an einem zentralen Punkt angeknackst ist, wird es zur Sollbruchstelle, die negativ nach außen wirkt. Sollten Sie also an etwas knabbern, tun Sie sich etwas Gutes und holen Sie sich Unterstützung von außen mit ins Boot.

Im Business-Coaching und in meinem Führungskräfte-Seminare arbeite ich hier mit einer speziellen Methode, dem Zwei|Kräfte®-Prozess nach Boudewijn Vermeulen. Beides hat schon vielen studierten und nicht studierten Führungskräften zu echter Souveränität verholfen.

 

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