Coaching und Therapie – zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung
Coaching und Therapie - zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe

Auch wenn die Begriffe viel zu häufig synonym verwendet werden: Coaching und Therapie unterscheiden sich deutlich voneinander. Sie voneinander abzugrenzen, ist sehr wichtig: Denn sowohl wir Coaches als auch unsere Klientinnen und Klienten müssen in der Zusammenarbeit Klarheit darüber haben, was Coaching kann und darf – und was nicht. Zusammengefasst lässt sich der Unterschied zwischen Coaching und Therapie in folgender Formel beschreiben: Ein Therapeut arbeitet mit kranken Menschen und strebt Heilung an. Ein Coach arbeitet mit gesunden Menschen und unterstützt sie dabei, ein konkretes Problem zu lösen.

Coaching unterstützt einen Lernprozess – keinen Heilungsprozess

In meiner eigenen Arbeit mit Klientinnen und Klienten, aber auch in der Business Coach-Ausbildung Spurrillenwechsel® erlernen, in der ich angehende Coaches auf ihre spätere Arbeit vorbereite, ist mir die Abgrenzung zwischen Coaching und Therapie sehr wichtig. Ein Coach muss erkennen, ob ein Klient mit seinem Anliegen bei ihm richtig aufgehoben ist – oder ob er therapeutische Hilfe benötigt. Wir Coaches können bei beruflichen oder privaten Themen mit den uns zur Verfügung stehenden Tools Knoten im Kopf lösen, unseren Klientinnen und Klienten helfen, ihre Perspektive zu verändern oder mehr Klarheit zu gewinnen. Für Menschen, die an psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder bipolaren Störungen, an Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit oder an Traumata leiden, sind wir jedoch die falschen Ansprechpartner*innen. Hier ist eine Therapie indiziert.

Der Weg des Coachings ist ein Lernprozess, kein Heilungsprozess. Coaching ist gegenwartsorientiert: Der Blick ist aufs Hier und Jetzt gerichtet, die Klientin bzw. der Klient lernt etwas, das ihm jetzt und in der Zukunft nützt. Eine Therapie dagegen schaut in die Vergangenheit und betreibt Ursachenforschung: Hier soll der Patient/die Patientin seine/ihre Geschichte aufarbeiten, damit alte Wunden heilen können.

Coaching findet immer auf Augenhöhe statt

Die unterschiedlichen Ziele von Coaching und Therapie führen zu unterschiedlichen Rollen von Therapeut und Coach: Ein Therapeut übernimmt während des Prozesses streckenweise die Verantwortung für den Patienten, zwischen den beiden besteht ein hierarchisches Gefälle. Anders im Coaching: Hier begegnen sich Klient*in stets auf Augenhöhe. Der Klient ist für sich selbst und seinen Lernprozess verantwortlich, es obliegt ihm selbst, was er mit den Erkenntnissen aus dem Coaching macht.

Vielleicht hilft Ihnen diese Begriffsklärung, wenn Sie in einer Angelegenheit nach Unterstützung suchen. Und noch ein Tipp: Achten Sie bei der Wahl eines Coaches unbedingt auf eine Zertifizierung! Anders als bei den Psychotherapeuten ist die Berufsbezeichnung des Coaches nicht geschützt. Um hier einen professionellen Anbieter zu finden, orientieren Sie sich an Gütesiegeln wie dem „Certified Coach Boudewijn Vermeulen®“, mit dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Coach-Ausbildung bei mir abschließen können, oder der Zertifizierung eines Coaching-Verbandes, wie ich selbst sie trage.

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