Positive Beziehungen machen glücklich

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Erwachsensein
Positive Beziehungen machen glücklich - Coaching

Wenn Sie eine Schätzung abgeben sollten – was, denken Sie, ist der entscheidende Faktor für ein glückliches, gesundes und langes Leben? Wenn ich so frage, wissen Sie sofort: Geld ist nicht die Antwort. Aber vielleicht beruflicher Erfolg? Bewegung und gesunde Ernährung? Forscher der Harvard University gehen dieser Frage seit 85 Jahren in einer Langzeitstudie nach und haben dafür inzwischen mehr als 700 Menschen über Jahrzehnte hinweg begleitet und befragt. Ihre Erkenntnis: Was Menschen am glücklichsten macht, sind positive  Beziehungen.

Das umfasst eine große Vielfalt an Beziehungen: die Partnerschaft, die Familie, Freundschaften, aber auch Beziehungen im beruflichen Kontext, etwa zu Kolleginnen und Kollegen oder zu Vorgesetzten. Soziale Verbundenheit und menschliche Nähe haben in all unseren Lebensbereichen Einfluss auf unser Wohlbefinden. „Es handelt sich um ein grundlegendes soziales Bedürfnis“, sagt Psychiater Robert Waldinger, der die „Havard Study of Adult Development“ leitet. Was auch im Job eine entscheidende Rolle spielt: „Je mehr wir mit anderen Menschen verbunden sind, desto zufriedener sind wir beim Arbeiten und desto besser fällt die Qualität unserer Arbeit aus.“

Die Unglücklichsten im Job sind oft die Einsamsten

Eine Aussage, die von der Studie gestützt wird: Die Harvard-Forscher haben nämlich festgestellt, dass die unglücklichsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tendenziell in Berufen zu finden sind, in denen wenig zwischenmenschliche Interaktion gefordert oder möglich ist. In denen es also schwerfällt, sinnvolle Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen aufzubauen. Zu den sozial isolierten Jobs gehören z.B. LKW-Fahrer oder das Sicherheitspersonal im Nachtdienst, Menschen, die in Lieferdiensten unterwegs sind oder Pakete ausfahren. Aber auch betriebsame Jobs wie die Arbeit in einem Callcenter sind oft von wenig positiven, bedeutsamen Interaktionen geprägt und können zu Gefühlen von Einsamkeit und Isoliertheit führen.

Wie wichtig positive Beziehungen bzw. Beziehungsqualität für die Jobzufriedenheit sind, merken Sie immer dann, wenn es knirscht: Ein angespanntes Verhältnis zur Chefin, ein nerviger Kollege, der nie zuhört, ein Mitarbeiter, der Sie ständig infrage stellt oder immer wieder Streit im Team vom Zaun bricht – solche zwischenmenschlichen Schwierigkeiten können großen Einfluss darauf haben, wie gut Sie arbeiten und wie gern Sie morgens ins Büro gehen.

Beziehungen als Schlüssel zum Glück – der Kern meines Coaching-Ansatzes

Die Harvard-Studie unterstützt, was seit mehr als 20 Jahren der Ansatz meines Coachings ist: Ich arbeite mit der Boudewijn Vermeulen® Methode – und in deren Zentrum steht folgende Einsicht des holländischen Managertrainers und Coachs Vermeulen:

„(Fast) jedes Problem ist ein Beziehungsproblem.“

Probleme manifestieren sich demnach in „kritischen“, d. h. unbefriedigenden, spannungsgeladenen, unproduktiven oder manipulativen Beziehungen. Oft wiederholt sich das Schema mit einem neuen Beziehungspartner – etwa dem neuen Chef, Mitarbeiter oder Lebenspartner. Durch den reinen „Austausch“ von Personen löst sich ein bestimmtes Problem also nicht. Klären Sie hingegen die kritische Beziehung und verstehen, was dahinter liegt, verschwindet das Problem auf einmal oder öffnet sich zumindest hin zu einer Lösung. Ziel meines Coachings ist es daher, solche kritischen Beziehungen zu identifizieren und in Ordnung zu bringen – um auf diesem Weg das Leben wieder in Ordnung zu
bringen.

Ein Zitat der belgischen Psychologin und Relational Intelligence-Expertin Esther Perel bringt es auf den Punkt:

„Die Qualität unserer Beziehungen bestimmt die Qualität unseres Lebens.“

Wenn Sie in Ihre Lebensqualität investieren und kritische Beziehungen klären möchten für mehr Zufriedenheit, Energie und Erfolg im Privaten sowie im Job, dann kann ein Coaching Ihr Weg zu positiven Beziehungen – und damit Ihr Weg zum Glück – sein.

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