Filmtipp „Die stille Revolution“ – Großes Kino für Führungskräfte

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Führung
Filmtipp Die stille Revolution - Karriere

Die stille Revolution des Bodo Janssen

Von der Presse zerrissen, vom interessierten Publikum geliebt – an Kristian Gründlings Dokumentarfilm „Die stille Revolution“ scheiden sich die Geister. Ich möchte an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen, denn auch wenn mancher Einwand durchaus seine Berechtigung hat, lohnen sich die 90 Filmminuten allemal.

Die filmisch dokumentierte Geschichte „Die stille Revolution“ ist schnell erzählt und vielen sicher auch schon bekannt: Protagonist Bodo Janssen, Geschäftsführer seiner eigenen Hotel- und Ferienhauskette Upstaalsboom, erlebt bei einer Mitarbeiterbefragung eine böse Überraschung. Während er sich – wie übrigens 97% aller Menschen in leitenden Positionen – für eine gute Führungskraft hielt, stellen ihm die Angestellten seines Unternehmens ein vernichtendes Zeugnis aus. Es folgt eine mutige Bestandsaufnahme und die ehrliche Erkenntnis, dass er seine MitarbeiterInnen bislang nur als Mittel zum Zweck gesehen und entsprechend behandelt hat. Bodo Janssen zieht die Konsequenz und wagt den kompletten Umbruch in der Führungskultur. Fortan treffen die Menschen im Unternehmen eigenverantwortliche Entscheidungen, agieren als wertgeschätzte PartnerInnen auf Augenhöhe und wachsen an Projekten und Herausforderungen auch außerhalb des Unternehmens. Der Erfolg bleibt nicht aus: Fluktuation und Krankenstand sinken dramatisch während sich der Umsatz verdoppelt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kristian Gründling lässt in seiner Dokumentation „Die stille Revolution“ sehr viele Stimmen zu Wort kommen. Bodo Janssen, MitarbeiterInnen des Unternehmens, die den Wandlungsprozess miterlebt haben, und viele bekannte Gesichter, die aus den unterschiedlichsten Disziplinen kommen. Neurobiologen, Philosophen, Theologen und Wirtschaftswissenschaftler sind genauso vertreten wie Journalisten, Unternehmensberater, Entrepreneure und leitendes Führungspersonal aus großen Unternehmen. Auch wenn man sich etwas mehr weibliche Präsenz wünschen würde, entsteht ein facettenreiches und aufregendes Bild der großartigen Möglichkeiten eines Führungsentwurfs, der den ganzen Menschen in den Blick nimmt.

Neue Führungswelten

Spannend wird das Ganze auch, weil der Film „Die stille Revolution“ versucht, die ZuschauerInnen mit auf den Entwicklungspfad zu nehmen, den Bodo Janssen und die MitarbeiterInnen seines Unternehmens gegangen sind. Immer wieder dazwischengeschaltete Natursequenzen ohne Sprache mögen manchmal etwas überinszeniert wirken, lassen aber die notwendige Zeit, um die durchlaufenen Reflexionsschritte nachzuvollziehen. Und sie machen die Kernbotschaft greifbar: Am Anfang des Erfolgs steht nicht das Wort, sondern die für Menschen unseres Kulturkreises oft schwer auszuhaltende Stille, in der man sich selbst (wieder-)findet. Es geht hier nicht um den Erwerb von neuem Lehrbuchwissen, sondern es geht – wie bei jedem Spurrillenwechsel® – um die Macht der eigenen Erfahrung. Geliefert werden keine Patentrezepte, sondern ein überzeugendes Plädoyer für eine Entdeckungsreise in neue Führungswelten. Dem kann ich mich nur anschließen und lade Sie herzlich ein, den Aufbruch mit meinem Führungskräfte-Seminar zu wagen.

Diese Beiträge könnten Sie interessieren:

  1. Die Begegnung – Eine Anleitung zum Perspektivwechsel
  2. Meditation-Apps im Kurztest
  3. Zeitdruck: schneller, höher, weiter
  4. Achtsamkeit für Führungskräfte
  5. Beachtung: Das A und O der Mitarbeiterführung
  6. Holen Sie sich Ihre Farbe zurück
  7. Nur noch ein Viertelstündchen
Teilen