Führungskräfte Führungsebenen Symbolbild | Dr. Eva Kinast

Führungsebenen

Führungsebenen machen Unternehmen arbeitsfähig

Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich am Markt und im Wettbewerb agieren, wenn es von einer fähigen Geschäftsführung navigiert wird, die das „daily business“ ebenso im Blick behält wie die langfristige Ausrichtung des Unternehmens. Das gilt nicht nur für Konzerne und Global Player, sondern genauso für kleine und mittelständische Unternehmen: Auch der Handwerksbetrieb oder das Software-Start-up kann nicht nur aus Angestellten bestehen, die sich um die Umsetzung der täglich anfallenden Arbeiten kümmern. Jemand muss den Hut aufhaben und eine Kontroll- und Weisungsfunktion einnehmen. Aber welche Führungsebenen gibt es überhaupt und wie sind diese definiert?

Führungsebenen Definition

Führungsebenen beschreiben die Hierarchien innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Sie werden laut Gabler Wirtschaftslexikon klassischerweise in drei Level gegliedert: das Top Management, das Middle Management und das Lower Management.

Top Management

Die Führungsebene 1 wird gebildet von den Führungskräften mit der höchsten Verantwortung, z.B. dem Chief Executive Officer (CEO), dem Chief Financial Officer (CFO), dem Chief Information Officer (CIO), dem Chief Operation Officer (COO) und dem Chief Marketing Officer (CMO). Diese Ebene – wegen der vielen „Chiefs“ auch als C-Level oder C-Führungsebene bezeichnet - ist für die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich und trifft Entscheidungen, die die gesamte Organisation betreffen.

Die Personen oder Gremien der obersten Führungsebene bestimmen die Grundausrichtung für die Gegenwart und die nahe Zukunft des Unternehmens. Ihr Führungsverhalten und die Entscheidungen, die sie treffen, können den Weg des Unternehmens in die Zukunft maßgeblich ebnen – aber auch bremsen oder gar in die falsche Richtung lenken. Große Unternehmen rekrutieren Top Manager oft von außen und sollten aufgrund der großen Verantwortung, die sie tragen, aber auch, da sie das Unternehmen in der Öffentlichkeit repräsentieren, die Personalentscheidungen für die Besetzung des Top Managements äußerst sorgfältig treffen.

Mittleres Management

Auf der Führungsebene 2 agieren Abteilungsleiter, Filialdirektoren, Ressort- oder Bereichsleiter. Sie leiten ihren Verantwortungsbereich unter Einhaltung der vom Top Management ausgerufenen Vorgaben. Das mittlere Management leistet damit einen Spagat zwischen der oberen und der unteren Führungsebene: Die Führungskräfte dieser Ebene müssen die Zielvorgaben von oben umsetzen und gleichzeitig Lösungen für die täglichen Herausforderungen des Lower Managements finden, dieses koordinieren und überwachen. Sie befinden sich damit in einer sogenannten Sandwich-Position, die in zwei Richtungen agieren kann. Diese Führungsposition stellt besonders hohe Ansprüche an die Führungseigenschaften sowie die Führungskompetenzen der Manager.

Auf der Führungsebene des mittleren Managements werden zudem am stärksten die „uneinheitlichen Grenzziehungen und situativen Abhängigkeiten“ des klassischen Führungsebenen-Modells deutlich, auf die das Gabler Wirtschaftslexikon aufmerksam macht: „Während bei einer zumindest dreistufigen Führungshierarchie das Top- und das Lower Management mit der obersten und der untersten Führungsebene gleichgesetzt werden können, umfasst der Bereich des Middle Management je nach der Leitungstiefe der Führungshierarchie eine oder mehrere Führungsebenen“. Mit anderen Worten: Die Führungsebenen im mittleren Management können sich weiter untergliedern. Ein großes Unternehmen mit verschiedenen Standorten kann z.B. Standortleiter installieren, die wiederum an ihrem Standort mehrere Bereichs- bzw. Abteilungsleiter einsetzen.

Lower Management

Die Führungsebene 3 besteht aus Teamleitern und anderen Vorgesetzten, die direkt mit den Mitarbeitern arbeiten. Diese sind für das operative Tagesgeschäft und die tatsächliche Leistungserbringung im Unternehmen verantwortlich und tragen an vorderster Front dazu bei, die Ziele des Unternehmens zu erreichen. Daher trägt diese Führungsebene auch die Bezeichnung Frontline-Managementebene.

Die Führungskräfte des unteren Managements werden nicht selten aus den Abteilungen des Unternehmens selbst rekrutiert, verfügen über umfassende operative und fachliche Erfahrung und kennen das Unternehmen in der Tiefe. Um die Führungsaufgaben, die sie zusätzlich zum Alltagsgeschäft in ihrer neuen Rolle im Lower Management übernehmen, kompetent bewältigen zu können, sollten sie in Form von Trainings wie einem Führungskräfte-Seminar oder einem Business Coaching umfassend darauf vorbereitet werden. Gelingt es ihnen erfolgreich, Führungskraft zu werden und in ihre neuen Aufgaben hineinzuwachsen, erhalten sie später häufig die Chance, ins mittlere Management aufzusteigen.

Im Trend: flache Hierarchien

Das Modell der drei Führungsebenen wird seit Jahrzehnten in vielen kleinen und großen Unternehmen gelebt. Sein Gelingen hängt wesentlich von den Eigenschaften, Kompetenzen und Verhaltensweisen der Führungskräfte auf den einzelnen Ebenen ab: Gelingt es ihnen, die richtigen Ziele zu definieren, diese klar zu kommunizieren, Strukturen zu etablieren, die für ein reibungsloses Tagesgeschäft sorgen, die Mitarbeiter zu motivieren und flexibel auf die schnellen Veränderungen der VUCA-Arbeitswelt zu reagieren, dann können die etablierten Führungsebenen im Zusammenspiel ein Unternehmen erfolgreich steuern. Die Betonung liegt hier auf „im Zusammenspiel“: Um die Ziele des Unternehmens zu erreichen, sind effektive Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen existenziell.

Aber nicht immer ist das klassische Führungsebenen-Modell der einzige Weg zum Erfolg. Seit einigen Jahren zeigt sich ein Trend, der den drei- oder mehrstufigen Aufbau hinterfragt und stattdessen nach flacheren Hierarchien strebt: Auf diese Weise soll mehr Mitbestimmung in den Unternehmen Einzug halten. Die großen Entscheidungen sollen nicht mehr allein auf den Schultern einiger weniger Top-Manager ruhen, auch die unteren Gremien sollen bei anstehenden Herausforderungen gehört werden. Die Hierarchie als solche kann dabei formal durchaus weiterhin bestehen. Die Grenzen zwischen den einzelnen Führungsebenen verlaufen jedoch unschärfer und durchlässiger. Es entstehen horizontale Ebenen anstelle eines strikten „Von oben nach unten“. Im Englischen bezeichnet man flach-hierarchische Unternehmen daher auch als „horizontal organizations“.

Flache Hierarchien bringen einige Vorteile mit sich: Sie sorgen für mehr Eigenverantwortung und dadurch oft mehr Motivation bei den Mitarbeitern. Die Entscheidungswege sind kurz und die Personalkosten sinken, je weniger Top-Führungskräfte bezahlt werden müssen. Aber die Reduktion der Führungsebenen hat auch Nachteile: Sie führt zu einer höheren Arbeitslast im Top Management, da es weniger Möglichkeiten gibt, Aufgaben zu delegieren. Auch bietet eine flache Hierarchie weniger Aufstiegschancen. Und nicht zuletzt ist ein flach-hierarchisches Unternehmen auf Gedeih und Verderb auf ein intensives Teamwork seiner Mitarbeiter angewiesen: Wenn alle gemeinsam entscheiden, müssen auch alle gemeinsam an diesen Entscheidungen arbeiten.

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